Tragant
Tragant wird aus dem Pflanzensaft von bestimmten Schmetterlingsblütlern gewonnen. Diese gummiartige, geschmack- und geruchlose Harzmasse wird mit Rosenwasser, Eiweiß, Zucker und Stärke zu einer feinporigen Modelliermasse gleichen Namens gemischt.
„Ausgelaufenes Zuckerzeug"
Tragant ist seit der Antike bekannt und gelangte über Venedig zu deutschen Apothekern und Zuckerbäckern. Es erscheint in den Kochbüchern der Zuckerbossierer des 17. und 18. Jahrhunderts auch unter der Bezeichnung „ausgelaufenes Zuckerzeug“. Insbesondere während des 19. Jahrhunderts fanden Figuren aus Tragant vielfach Verwendung. Neben einigen Tragantern im Schwäbischen, waren vor allem Wiener und Berliner Meister für ihre Christbaumware in der Biedermeierzeit berühmt.
Eigenschaften von Tragant
Tragant ist eine hervorragende Modelliermasse, dessen Oberflächenbeschaffenheit weniger porös als bei herkömmlichen Teigmassen ist. Somit konnten die vertieft in Holzmodeln eingeschnitzten Motive präzise abgeformt und nach der Trocknung mit feinen Malereien versehen werden; teilweise wurden die Tragantfiguren mit Gummiarabikum belackt, was der hellen Masse eine fast porzellanartige Wirkung verlieh.