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Räuchermännchen

Das Räuchern mit wohlriechenden und würzigen Substanzen ist für den Menschen seit alters her von großer Bedeutung. Es gehört zu den Ritualen vieler Kulte und Religionen und fand Eingang in viele weltliche Bräuche.

So auch im Erzgebirge.

Ursprung

Ursache für das plötzliche Aufkommen der Räuchermänner war neben der Freude am würzigen Duft vor allem die Popularisierung des Rauchens im 19. Jahrhundert. Wenngleich Gemälde des 17. Jahrhunderts belegen, dass Tabak schon früher nicht nur als Schnupftabak sondern auch als Pfeifentabak konsumiert wurde, so gehörte das Rauchen noch lange nicht zu den üblichen Genüssen des Alltags und wurde nur im privaten Bereich praktiziert. Erst seit dem 19. Jahrhundert wurde Rauchen in der Öffentlichkeit toleriert. Der Mann mit der Tabakspfeife im Mund wurde zu einer allgemeinen Erscheinung auf den Straßen und schnell zum beliebten Motiv bei figürlichen Darstellungen. Auch das Räuchermännchen wurde dadurch schnell sehr beliebt. Die „Wiege der Räuchermännchen“ steht im Erzgebirge, während spätere Zentren der Räuchermännchenherstellung im Erzgebirge sowie in Thüringen zu finden sind.

Räuchermännchen
Räucherpilz Schnitt

Aufbau eines Räuchermännchens

Räuchermännchen bestehen aus zwei separaten Teilen, die aufeinander gesetzt werden. Sie werden aus vorwiegend hartem, kernfreiem Holz hergestellt, damit es durch die Wärmeentwicklung nicht reißt. Die Rohform des Oberkörpers mit Kopf wird aus einem Vierkantholz herausgedreht, danach wird der Bauch der Figur ausgehöhlt. In ihm glimmt später die Räucherkerze, die auf dem Unterteil des Räuchermännchens steht. Von der Bauchhöhle wird ein „Kanal“ als Abzugsschacht für den sich entwickelnden Rauch bis nach oben zu einer runden Mundöffnung geführt. Danach werden Beine, Arme und Sockel gedrechselt, auch Kopfbedeckung, Nase, Schuhe, die beigefügte Pfeife usw. werden separat angefertigt. Nach dem Zusammensetzen folgen der Schliff und die Grundierung und am Ende wird alles farbig gefasst.

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