Zinn
Das Material Zinn fand besonders in der Gründerzeit für die Gestaltung des Christbaums Verwendung. Vornehmlich von den Zinngießereien im Nürnberger Raum, aber auch in Freiberg und Pegau wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Christbaumschmuck hergestellt, der durch seinen silbrigen Glanz und die stets facettierte Oberfläche besonders schön das Licht der Kerzen reflektierte. Um diesen Effekt zu erhalten, wurden die Zinnornamente nur mit lasierenden und nicht mit deckenden Farben bemalt. Hin und wieder wurde der Zinnschmuck noch mit Glassteinen verziert, wodurch sich die Zahl der Reflexionslichter noch erhöhte.
Heute sind figürliche Darstellungen aus Zinn – meist handbemalt – am Christbaum ein beliebter Schmuck. Zur Herstellung von Zinnfiguren werden heute noch vorwiegend Schiefersteine als Formen verwendet. Nach einer Zeichnung bearbeitet der Graveur mit künstlerischer Hand die Steine, bis nach und nach die Form für eine Zinnfigur entsteht. Für den Handguß der Figuren wird heute vorwiegend eine Zinnlegierung nach den alten Rezepturen verwendet, bestehend aus etwa 55% Zinn, 39% Blei, 6% Antimon. Nur damit lässt sich die hohe Detailgenauigkeit und Feinheit der Zierfiguren gewährleisten