Adventsbaum

Für den Adventsbaum, Verpackung, Carl Gottlob SchönherrErstmals wurde 1846 im Rettungshaus für Knaben der Rheinischen Pastoralgehülfen-Anstalt zu Duisburg ein Adventsbaum aufgestellt:

Am 1. Advent wurde ein im Topf eingepflanzter Tannenbaum ohne Licht und Schmuck aufgestellt. Den Kindern wurde ein Bibelspruch vorgelesen, der von einem der Kinder auf einen Zettel geschrieben wurde. Dieser wurde zusammen mit einer Kerze am Baum befestigt. Bis zum nächsten Tag mussten alle Kinder den Spruch auswendig lernen. Am zweiten Tag wurde das erste Licht angezündet und der zweite Spruch wurde vorgelesen, etc. Am Weihnachtsabend stand dieser Adventsbaum gleichzeitig mit dem Weihnachtsbaum im Zimmer.

In der Folgezeit kamen verschiedene Varianten der Zettel auf den Markt, als Pappestern, als Kartonkärtchen und seit 1895 in Form von bedruckten Weinblättern. Diese neue Spruchsammlung entwarf Carl Gottlob Schönherr (1824-1906) für die Diakonissenanstalt Luisenstift zu Lößnitz (bei Meißen) mit dem Titel „Für den Adventsbaum“. Bis etwa 1940 wurden die Anhänger noch verkauft und über die Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der evangelischen Einrichtungen nachweislich bis in die Niederlande, Frankreich, Konstantinopel, Russland, Ostindien und Nordamerika verbreitet.

Auf den Weinblättern stehen auf der einen Seite prophetische Weissagungen, auf der anderen Seite finden sich szenische Darstellungen zu den Weissagungen.