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Adventsbaum

in Anlehnung an die Adventsandachten im Rauhen Haus in Hamburg, wo seit 1839 der Adventskranz die theologische Vorbereitung auf Weihnachten sichtbar und abzählbar machte, wurde erstmals  1846 durch Wilhelm Brandt im Rettungshaus für Knaben der Rheinischen Pastoralgehülfen-Anstalt zu Duisburg ein Adventsbaum aufgestellt.

Das Konzept

Am 1. Advent stellte man einen Tannenbaum ohne Licht und Schmuck auf. Bei den täglichen Adventsandachten schrieb ein Kind eine prophetische Verheißung aus der Bibel auf einen Zettel. Diesen dekorierte man zusammen mit einer Kerze an den Baum. Bis zum nächsten Tag mussten alle Kinder den Spruch auswendig lernen. So verfuhr man Tag für Tag. Am Weihnachtsabend stand dieser Adventsbaum gleichzeitig mit dem Weihnachtsbaum im Zimmer „und während des Gebetes erhellte sich der Christbaum, und das Licht der Erfüllung überstrahlte das der Verheißung“.

Adventsbaum Rückseite
Adventsbaum Vorderseite

Verbreitung

In der Folgezeit kamen verschiedene Varianten der Zettel auf den Markt: Pappsterne, Kartonkärtchen und seit 1895 in Form von bedruckten Weinblättern und schöner Grafik. Diese neue Spruchsammlung entwarf Carl Gottlob Schönherr (1824-1906) für die Diakonissenanstalt Luisenstift zu Lößnitz (bei Meißen) mit dem Titel „Für den Adventsbaum“. Bis etwa 1940 wurden die Anhänger noch verkauft und über die Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der evangelischen Einrichtungen nachweislich bis in die Niederlande, Frankreich, Konstantinopel, Russland, Ostindien, Nordamerika u.a.m. verbreitet. Auf den Weinblättern stehen auf der einen Seite prophetische Weissagungen, auf der anderen Seite finden sich szenische Darstellungen zu den Weissagungen.

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