Begleiter
In vielen weihnachtlichen Darstellungen tauchen sowohl beim Christkind als auch beim Weihnachtsmann die freundlichen Wichtel oder Engelchen als fleißige Helfer auf. Es gibt aber auch bestrafende, manchmal sogar fast angsteinflößend aussehende Gestalten. Diese Figuren treten originär zusammen mit der gabenbringenden Hauptfigur in Erscheinung. Mancherorts hat sich ihre Brauchhandlung aber auch so sehr verselbständigt, dass sie an einem ganz eigenen Tag und ohne die Hauptfigur „ihr Unwesen“ treiben. Die Rute, die vielen Begleitern der Gabenbringer eigen ist, rührt noch vom vorchristlichen Fruchtbarkeitszauber her, da die scheinbar leblosen Ästchen das künftige Grün in sich tragen. Der Streich mit ihr bedeutete zunächst also keine Strafe, sondern galt im Sinne eines Segens. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Rute brauchtümlich zu einem Züchtigungsinstrument und den „bösen“ Gestalten zugeordnet
Die Figur des Knecht Ruprecht ist weit verbreitet und wird als Begleiter des Nikolaus sowohl ganz normal, aber auch schreckeinflößend dargestellt. Regional unterschiedlich wird er alternativ als Knecht Nikolaus, Nickel, Pelznickl, Hans Muff oder Hans Trab (auch Hans Trapp) bezeichnet. Er zog in pelzbesetzter Kleidung, mit einer Rute und einem Sack in der Hand von Haus zu Haus. Im Sack befanden sich sowohl Spielzeug für die artigen Kinder als auch Kohlenstückchen für die Unartigen. Im Verlauf der Brauchentwicklung wurde dieser Geselle regional zu einem selbstständigen Gabenbringer „in Vertretung“ der Hauptfigur.
Der Krampus gilt als die Verkörperung der Winterdämonen oder gar des Teufels und ist eine rein bestrafende bzw. erschreckende Gestalt. Deshalb ist er auch meist in zotteligem Fell, Bocksbeinen und Hörnern dargestellt. Seine Farben sind rot-schwarz. Als Requisit trägt er neben einer Rute oder einem Stock häufig auch Ketten. Die Figur des Krampus ist v.a. in Süddeutschland, in Schwaben und im Alpengebiet bekannt. Er wirkt als Gegenpart des Heiligen Nikolaus disziplinierend gegenüber den Kindern und agiert nur auf die direkte Weisung vom Nikolaus. Als Sanktionen waren das Abstrafen mit der Rute und die Verschleppung an einen unbekannten Ort vorgesehen.
Der Klaubauf ist ebenfalls ein, oft als Teufel bezeichneter, vermummter Begleiter des Nikolaus, der im Volksglauben unartige Kinder mit sich nimmt. Er taucht besonders in Oberbayern und Nordtirol in der Weihnachtszeit auf. Die Volksetymologie leitet den Namen „Klaubauf“ vom Kinder „aufklauben“ (= mitnehmen) her.
Die Figur Hans Trapp geht auf einen Hofmarschall des Kurfürsten von der Pfalz zurück, der Hans von Dratt hieß. Er quälte die ihm unterstellten Bauern im 16. Jahrhundert so sehr, dass er in Südwestdeutschland als Kinderschreck Eingang in das Brauchtum gefunden hat.