Adventskranz
Seinen Ursprung hat der Adventskranz im „Rauhen Haus“ in Hamburg, in einer Einrichtung der evangelischen Inneren Mission zur Rettung von verwaisten und verwahrlosten Knaben. Ihr Gründer und Leiter, Pfarrer Johann Hinrich Wichern (1808-1881) hatte bereits im Jahr 1838 eine Vorform ins Leben gerufen, den Adventsleuchter. Als adventliche Lichterkrone diente ein einfacher Kranz, „den der Kronleuchter auf seinen Armen trägt“. Bei der täglichen Andacht mit Adventsliedern wurde an ihm eine Kerze angezündet. Bereits im Jahr darauf wurde das „Zählen nach Lichtern“ zu seiner heute bekannten Form des Adventskranzes optimiert.
So wurde seit 1839 im „Rauhen Haus“ ein großer runder Leuchter aufgehängt, auf den jeden Tag im Rahmen der vorweihnachtlichen Andacht eine Kerze gesteckt wurde. Beginnend mit dem ersten Adventssonntag für jeden Werktag eine kleine und für die vier Adventssonntage je eine große Kerze. Der Leuchter wurde später durch einen immergrünen Kranz ersetzt, bzw. das Grundgerüst aus Holz oder Metall mit Tannengrün umwickelt. Erst nach dem ersten Weltkrieg hat sich der Adventskranz als Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums allgemein eingebürgert.
Die heute üblichen Adventskränze tragen im Gegensatz zu den frühen Formen – vermutlich wegen der geringeren Größe – nur mehr vier Kerzen; eine für jeden Adventssonntag. Sie sind heute nicht immer nur aus Tannengrün hergestellt, sondern bestehen aus verschiedenen Materialien. Besonders aus dem Erzgebirge sind wundervolle wieder verwendbare Adventskränze aus Holzreifen mit gedrechselten und farbig gefassten Holzfiguren bekannt.